2. Liga: Jonjoe Kenny von Hertha BSC verhindert HSV-Traumstart

Stand: 10.08.2024 22:30 Uhr

Alles sah schon nach dem zweiten Topspiel-Sieg für den Hamburger SV aus, doch dann kam Jonjoe Kenny. Dessen spätes Tor zum 1:1 (0:1) sicherte Hertha BSC am Samstag (10.08.2024) beim HSV den ersten Punkt der neuen Saison in der 2. Liga. Ransford Königsdörffer, der im Eröffnungsspiel beim 1. FC Köln schon zweimal für die Hanseaten getroffen hatte, brachte die Gastgeber zuvor in Führung.

Zweiter Spieltag und wieder ein Aufeinandertreffen von zwei der größten Aufstiegsaspiranten – bei dem vor allem für die Gäste schon einiges auf dem Spiel stand. Denn während der HSV in Köln (2:1) schon das erste Ausrufezeichen gesetzt hatte, hatte es für die Berliner zum Auftakt eine Enttäuschung gegen den SC Paderborn (1:2) gegeben. Es galt für die Hauptstädter also, sofort wieder in die Bahn zu finden und nicht schon den ersten Aufstiegs-Kater zu bekommen.

Hertha startet stark, dann kommt Königsdörffer

Entsprechend forsch ging es die Mannschaft von Trainer Christian Fiél in Hamburg an. Hertha machte von der ersten Sekunde an Druck, presste tief in der gegnerischen Hälfte und kam auch schnell zum ersten Abschluss. Nur 130 Sekunden dauerte es, ehe Ibrahim Maza mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze überprüfte, ob HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes schon wach war – er war es.

Und kurz danach dann auch seine Feldspieler-Kollegen. Erst neutralisierten die Hamburger die Partie, dann rissen sie sie an sich. Und die erste Gelegenheit sorgte dann schon für den ersten Jubel im eigenen Stadion in dieser Saison.

Steffen Baumgart musste zwar erneut auf seine beiden Mittelstürmer Robert Glatzel und Davie Selke in der Startelf verzichten, doch der Vertreter entpuppte sich erneut als Glücksfall. Nach einer tollen Vorarbeit von Bakery Jatta köpfte Königsdörffer das 1:0 (11.). Damit hatte der 22-Jährige alle drei HSV-Tore in der noch so jungen Saison erzielt.

HSV vergibt Chancen auf höhere Führung

Ein weiteres Bild glich dem vom ersten Spiel jedoch auch: Zwar zielte Königsdörffer genau, seine Kollegen aber nicht. Sebastian Schonlau hatte bei seinem Fernschuss noch Pech, dass der Ball knapp neben das Tor abgefälscht wurde (18.), Ludovit Reis hätte dann aber aus acht Metern das 2:0 erzielen müssen – er schloss jedoch nicht genau genug ab und gab Tjark Ernst so die Gelegenheit zu einer Glanzparade (26.).

Ein Aufbäumen von Hertha war allerdings nicht zwingend zu erkennen, und so geriet der Hamburger Vorsprung bis zur Halbzeitpause nicht in Gefahr. Er wäre beinahe sogar durch ein Zufallsprodukt noch höher ausgefallen, die zu lang geratene Flanke von Adam Karabec ging nur Zentimeter am langen Pfosten vorbei (42.). Bei einer Expected-Goals-Statistik von 1,12:0,12 war der Pausenstand dann aber auch der logische und gerechte.

Gechter an den Pfosten, Hertha drückt

Auch Miro Muheim fehlten kurz nach Beginn des zweiten Durchgangs nur einige Zentimeter bei seinem Fernschuss (50.). Und dann auch einem der drei Torschützenkönige der vergangenen Saison: Maza flankte von der linken Seite auf den bis dahin nicht in Erscheinung getretenen Haris Tabakovic, der mit seiner Grätsche jedoch knapp nicht mehr den Ball erwischte (56.). Dennoch war es die bis dahin gefährlichste Aktion der Berliner.

Das galt allerdings nur ganz kurz, denn es folgte eine Riesenchance. Im Zuge eines Eckballs konnte sich Linus Gechter in Ruhe den Ball mit der Brust auf den rechten Fuß legen und schoss mit voller Wucht an den Pfosten (58.). Die Hertha war plötzlich im Spiel und dominant, der HSV verteidigte seinen Vorsprung – riskant, aber so war das Baumgart-Team auch in Köln schon erfolgreich.

HSV gleicht nach Alutreffern aus, Hertha nach Toren

Und der HSV beanspruchte auch wieder das Glück. Denn nach einer Hertha-Flanke klärte Muheim zwar völlig unbedrängt per Kopf, aber nur zwei Zentimeter neben dem eigenen Lattenkreuz ins Tor-Aus – beinahe das Eigentor (65.). Allerdings gelang es den Hamburgern besser als in Köln, die gegnerischen Angriffe frühzeitig zu verteidigen. Vor allem im eigenen Strafraum waren die Gastgeber enorm präsent und ließen vor allem Tabakovic nicht zum Zuge kommen.

Doch dann wurde der HSV doch noch für seine Passivität bestraft – und das irgendwie gleich doppelt. Immanuel Pherai schoss einen Freistoß zunächst spektakulär an den Innenpfosten und verpasste denkbar knapp das 2:0 (85.) und im direkten Gegenzug schlug dann die Hertha zu. Kenny behielt in einer unübersichtlichen Situation die Übersicht und schob den Ball zum Ausgleich ins lange Eck (86.). Es war gleichzeitig auch der Schlusspunkt der Partie.

Hamburg in Hannover, Hertha gegen Regensburg

Der HSV ist am nächsten Spieltag am Freitag in Hannover gefordert (23.08.2024, 18.30 Uhr), einen Tag später empfängt Hertha den Aufsteiger aus Regensburg (13.00 Uhr).


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