2. Bundesliga startet – die Aufstiegsaspiranten im Check

Stand: 27.07.2025 12:53 Uhr

Die 2. Fußball-Bundesliga geht wieder los. Nach einer spannenden Vorsaison deutet vieles auch in der neuen Spielzeit auf Spannung im Aufstiegskampf hin. Die Sportschau wagt eine Prognose.

Von Frank van der Velden

Die SV Elversberg scheiterte im Mai nur denkbar knapp am Aufstieg in die Fußball-Bundesliga. Das Relegationsrückspiel gegen den 1. FC Heidenheim ging knapp mit 1:2 verloren – der entscheidende Treffer fiel tief in der Nachspielzeit.

Da liegt es nahe, den Klub aus dem Saarland, der hinter dem 1. FC Köln und dem Hamburger SV Dritter geworden war, auch für die neue Saison zu den Topfavoriten um den Aufstieg zu zählen.

Vieles spricht aber dafür, dass es anders kommt. Das liegt an Horst Steffen. Der Elversberger Erfolgstrainer der vergangenen Jahre hat den Verein verlassen und leitet nun die Geschicke des SV Werder Bremen.

Auch der SC Paderborn und der 1. FC Magdeburg, die die Plätze vier und fünf belegt hatten, werden es schwer haben. Auch dort liegt es am Wechsel auf der Trainerbank.  Paderborns Coach Lukas Kwasniok trainiert jetzt den 1. FC Köln, Magdeburgs Christian Titz hat bei Hannover 96 angeheuert. Genau wie Steffen waren beide maßgeblich am Erfolg ihrer Teams beteiligt.

VfL Bochum: Mission „Rückkehr in die Bundesliga“

Die Favoriten sind andere. Zum Beispiel der VfL Bochum. Der Bundesliga-Absteiger hat in Dieter Hecking einen erfahrenen Chefcoach an der Seitenlinie. Die Mannschaft hat genügend Qualität, um oben mitzuspielen. Zudem kehrt mit Kevin Vogt von Union Berlin ein gestandener Bundesligaprofi zum VfL zurück und soll die Defensive anführen. Talente wie Francis Onyeka (Bayer Leverkusen), Kjell Wätjen (Borussia Dortmund) oder Leandro Morgalla (RB Salzburg) könnten neue Zweitliga-Shootingstars werden.

Hertha BSC: Zweitliga-Star und Top-Kader

Ganz oben mitmischen will auch Hertha BSC. Schon in der vergangenen Saison führte Trainer Stefan Leitl das Team zurück ins Mittelfeld. Und auf dem Papier verfügen die Berliner über einen der besten Kader der Liga – allem voran Topstürmer Fabian Reese. Die Zugänge Dawid Kownacki (Werder Bremen) und Paul Seguin (Greuther Fürth) werden das Team weiter nach vorne bringen.

Hannover 96: Alle Augen auf Christian Titz

Bei Hannover 96 ist der Trainer der Königstransfer. Christian Titz kommt vom 1. FC Magdeburg. Doch auch ansonsten haben die Niedersachsen mit Ausgaben von aktuell 3,75 Millionen Euro ordentlich zugeschlagen. Und sie waren selbstbeswusst genug, Torwart Ron-Robert Zieler an den 1. FC Köln abzugeben. Fragezeichen bleiben dennoch. Es wird viel darauf ankommen, wie schnell das Team und Titz zueinanderfinden und wie schnell sich die Toptransfers Virgil Ghița (eine Millionen Euro von Cracovia) und Waniss Taibi (eine Millione Euro von Rodez AF) in der zweiten Liga akklimatisieren.

Fortuna Düsseldorf: Klappt’s im vierten Anlauf?

Für Fortuna Düsseldorf spricht die Konstanz auf der Trainerbank. Seit Daniel Thioune im Februar 2022 übernommen hat, hat F95 immer oben mitgemischt. Vielleicht reicht es in diesem Jahr für ganz oben, obwohl der Weggang von Isak Johannesson zum 1. FC Köln und das Leihende von Dawid Kownacki (Werder Bremen) schmerzen. Neu dabei im Sturm ist unter anderem Christian Rasmussen von Ajax Amsterdam.

1. FC Kaiserslautern: Lieberknecht kann Aufstieg

Wie die Fortuna war auch der 1. FC Kaiserslautern in der vergangenen Saison lange oben mit dabei. Trainer Torsten Lieberknecht, der im Endspurt übernahm, weiß zudem wie Aufstieg geht. Er führte schon Braunschweig und Darmstadt ins Oberhaus.

Lautern verlor in Ragnar Ache zwar seinen Topstürmer an den 1. FC Köln, verstärkte sich aber auch gut – zum Beispiel mit Mahir Emreli (1. FC Nürnberg) oder Ivan Prtajin (Union Berlin) im Sturm sowie im Mittelfeld mit Semih Sahin (SV Elversberg). So sind die „Roten Teufel“ besser besetzt als zuletzt.

Holstein Kiel: Nur im erweiterten Favoritenkreis

Holstein Kiel, neben Bochum zweiter Bundesliga-Absteiger, führt den Kreis der Klubs an, die man zum erweiterten Favoritenkreis zählen darf. Zu dem gehören auch der Karlsruher SC und Darmstadt 98. Der 1. FC Nürnberg dagegen muss erstmal die Abgänge von Jens Castrop (Borussia Mönchengladbach) und Stefanos Tzimas (Brighton & Hove) verdauen und die „Wundertüte“ Schalke 04 muss sich auch erstmal wieder selbst finden.

Doch wer weiß das schon in einer Liga, die in den vergangenen Jahren für reichlich Überraschungen gesorgt hat.


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