
Und wieder sind drei Namen des vorläufigen Kaders für die Fußball-EM bekannt gegeben worden. Neben Jonathan Tah (Bayer Leverkusen), Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund), Aleksandar Pavlovic und Manuel Neuer (beide Bayern München) sind auch Niclas Füllkrug (Borussia Dortmund), Chris Führich (VfB Stuttgart), Robin Koch (Eintracht Frankfurt) und Kai Havertz (FC Arsenal) dabei.
Als fünfter Spieler kam Füllkrug am Dienstagmorgen (14.05.2024) wenig überraschend hinzu. Der Stürmer von Borussia Dortmund, der in der Bundesliga im Moment zwölf Tore auf dem Konto hat, traf im Nationaltrikot zuletzt recht regelmäßig und galt vor seiner Nominierung als gesetzt.
Auch Chris Führich darf sich über eine Nominierung freuen – ganz schwäbisch beim Bäcker. Führich debütierte auf der USA-Reise der Nationalmannschaft im Oktober 2023 für die DFB-Elf. Die November-Spiele verpasste er anschließend wegen einer Erkrankung. Im März war er im Nagelsmann-Team aber bei den Tests in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) wieder dabei. Mit dem EM-Ticket wird Führich auch für seine hervorragenden Leistungen beim VfB Stuttgart in dieser Saison belohnt.
Koch könnte noch gestrichen werden
Robin Koch ist als vierter Innenverteidiger nominiert, könnte aber am Ende das fünfte Rad am Wagen sein. Die Berufung des achtmaligen Nationalspielers von Eintracht Frankfurt wurde in der YouTube-Show „World Wide Wohnzimmer“ verkündet. Koch (27) ist noch bis zum Saisonende von Leeds United an die Eintracht ausgeliehen, im Anschluss besitzt er einen Vertrag in Frankfurt bis 2027. Da Antonio Rüdiger in der Innenverteidigung gesetzt ist und die Berufung von Waldemar Anton erwartet wird, könnte Koch oder eben der Stuttgarter Anton von Nagelsmann vor Turnierbeginn noch gestrichen werden.
Havertz als Stürmer dabei
Kai Havertz kämpft mit dem FC Arsenal um den englischen Meistertitel, er spielt eine bärenstarke Premier-League-Saison – da war seine Nominierung für die Heim-EM das Gegenteil einer Überraschung: Sie war Formsache. Die Fußball-Influencer von Calcio Berlin durften sie verkünden. Havertz‘ Platz in der EM-Startelf scheint nach Irrungen und Wirrungen gefunden. Nagelsmann probierte ihn zunächst ohne Erfolg als Schienenspieler auf der linken Seite aus, dann stellte er ihn doch wieder in die Spitze, wo der 24-Jährige wohl zunächst den Vorzug vor dem „echten“ Stürmer Niclas Füllkrug erhalten wird. Auch bei Arsenal spielt Havertz ganz vorne.
Nächstes Großturnier für Neuer
Am Montagabend war auch die Nominierung von Torhüter Manuel Neuer bekanntgeworden. Für Neuer ist es nach den Weltmeisterschaften 2010, 2014, 2018 und 2022 sowie den Europameisterschaften 2012, 2016 und 2021 das achte große Turnier.
Pavlovic neu mit dabei
Pavlovic hat zwei Einsätze in der deutschen U20 vorzuweisen. Für die A-Nationalmannschaft stand der defensive Mittelfeldspieler bislang noch nicht auf dem Platz. Der 20-Jährige spielt seine erste Saison beim FC Bayern und kam dabei 18 Mal in der Bundesliga und drei Mal in der Champions League zum Einsatz. Pavlovic hatte sich erst vor wenigen Monaten für die deutsche Nationalmannschaft entschieden. Er wäre auch für Serbien spielberechtigt gewesen.
Pavlovic war von Nagelsmann erstmals für die März-Länderspiele gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) berücksichtigt worden, konnte wegen einer Erkrankung aber nicht anreisen und wartet daher noch auf sein Debüt. Das könnte er nun in den EM-Tests am 3. Juni in Nürnberg gegen die Ukraine oder vier Tage später in Mönchengladbach gegen Griechenland feiern.
Tahs Nominierung keine Überraschung
Auch die Nominierung von Jonathan Tah war erwartet worden. Der 28-Jährige spielt bei Bayer Leverkusen eine überragende Saison und wurde von Nagelsmann bei den erfolgreichen EM-Tests im März in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) zum Stammspieler in der Innenverteidigung neben Antonio Rüdiger ernannt. Für die DFB-Elf bestritt er seit 2016 bislang 23 Länderspiele, bei einem großen Turnier kam er aber noch nicht zum Einsatz.
Acht Spieler bislang nominiert
- Manuel Neuer (Tor)
- Nico Schlotterbeck (Abwehr)
- Jonathan Tah (Abwehr)
- Robin Koch (Abwehr)
- Aleksandar Pavlovic (Mittelfeld)
- Chris Führich (Mittelfeld)
- Niclas Füllkrug (Angriff)
- Kai Havertz (Angriff)
DFB will weitere Namen vor Bekanntgabe des vorläufigen EM-Kaders mitteilen
Nagelsmann wird seinen vorläufigen Kader am Donnerstag (13 Uhr) in Berlin verkünden. Allerdings gibt der DFB bis dahin weitere Namen vorab über unterschiedliche Medien (Tagesschau, RTL, 1LIVE) und Influencer (Dachdeckerin Chiara, Altenpfleger Rashid Hamid) bekannt.
Damit soll einerseits die Vorfreude der Fans gesteigert und andererseits verhindert werden, dass die Namen der EM-Teilnehmer an die Medien „durchgestochen“ werden.
Einige Positionen im EM-Kader sind weiter unklar. Bayern-Stürmer Serge Gnabry etwa erlitt beim Champions-League-Aus bei Real Madrid einen Muskelbündelriss im Oberschenkel. Er wird damit wahrscheinlich ausfallen.
ARD überträgt zahlreiche Spiele
Die EM findet vom 14. Juni bis 14. Juli in Deutschland statt. Gespielt wird in zehn Städten: Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Köln, Hamburg, Berlin, Leipzig, Frankfurt, München und Stuttgart. ARD und ZDF übertragen jeweils 17 der insgesamt 51 Spiele live. Weitere 17 Spiele werden von RTL übertragen. Auf sportschau.de können zudem alle Partien im Audiostream und Ticker live verfolgt werden.
Im Eröffnungsspiel trifft Deutschland auf Schottland. Weitere Gruppengegner sind Ungarn und die Schweiz. Bei der vergangenen EM war Deutschland im Achtelfinale gegen England ausgeschieden.
Quelle: red/sid/dpa
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