Ermittlungen gegen zwei Spieler: Wettskandal in Italiens Nationalmannschaft

Stand: 13.10.2023 11:31 Uhr

Italiens Nationalmannschaft wird von einem neuen Wettskandal erschüttert. Im Zentrum der Vorwürfe stehen die beiden Nationalspieler Sandro Tonali und Nicolò Zaniolo. Beide mussten das Trainingslager verlassen.

Für Italiens Fußball ist es ein Schock: Polizisten im Trainingslager der Nationalmannschaft, gegen die beiden Spieler Sandro Tonali (23) und Nicolò Zaniolo (24) wird ermittelt. Der Vorwurf nach übereinstimmenden Berichten italienischer Medien: Tonali und Zaniolo sollen auf Fußballspiele gewettet haben.

Noch auf dem Trainingsgelände sind die beiden Nationalspieler in einem abgeschirmten Raum von den Polizeibeamten fast zwei Stunden lang angehört worden. Der Fußballverband hat Tonali und Zaniolo daraufhin aus der Mannschaft geworfen, beide werden nicht teilnehmen an den bevorstehenden Qualifikationsspielen zur Europameisterschaft gegen Malta und England.

Verfahren gegen weiteren Spieler

Die Ermittlungen gegen die Fußballer leitet die Staatsanwaltschaft Turin. Vor einigen Tagen war bereits bekannt geworden, dass ein Verfahren gegen einen Spieler von Juventus Turin, Nicolò Fagioli, wegen unerlaubter Sportwetten läuft. Bislang hat sich die Staatsanwaltschaft noch nicht dazu geäußert, was Tonali und Zaniolo genau vorgeworfen wird.

Eine erste Stellungnahme kommt von Italiens Sportminister Andrea Abodi. Er lobt, der Fußballverband habe richtig gehandelt, in dem er schnell entschieden und beide Spieler nach Hause geschickt hat. Weiter sagte Abodi zum Fall Tonali/Zaniolo: Das Problem der Spielsucht sei im italienischen Sport noch nicht ausreichend angegangen worden.

Spieler gehören zu den Top-Verdienern

Die beschuldigten Nationalspieler gehören zu den bestverdienenden italienischen Fußballern. Der ehemalige Milan-Spieler Tonali soll bei seinem neuen Verein Newcastle in England 8 Millionen Euro pro Jahr verdienen plus zwei Millionen mögliche Bonuszahlungen. Zaniolo, früher bei der AS Rom, soll bei Aston Villa, ebenfalls in England, knapp drei Millionen pro Jahr erhalten. Trainer Luciano Spalletti hatte beide Spieler fest eingeplant für den Neuaufbau der italienischen Nationalmannschaft.

Für Fußballer in Italien ist es nach dem Sportrecht streng verboten, auf Fußballspiele zu wettet. Wer es trotzdem tut, kann für bis zu drei Jahre gesperrt werden. Das Wettverbot für Fußballer gilt auch für Einsätze bei regulären Anbietern.


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